Am Samstag, 15.01.2011 fand einen Trauermarsch der Kopten in Stuttgart statt, um an die getöteten Glaubensbrüder zu gedenken. Die Kopten sind die christliche Minderheit in Ägypten. Auch die Aramäer und Aktionsgruppe für verfolgte Christen haben an dem Trauermarsch teilgenommen. (Fotos unten)
Stoppt den Krieg gegen Christen!
Bild – Kommentar Von hugo müller-vogg:
In vielen muslimischen Ländern haben Christen es besonders schwer. Hinzu kommt, dass islamistische Fanatiker den Christen auf der ganzen Welt den Krieg erklärt haben.
Das alles ist im Westen viel zu lange nicht beachtet und totgeschwiegen worden. Unsere Multikulti-Prediger forderten Toleranz immer nur von den Menschen im Westen, nie von den Regierungen anderer Kulturkreise.
Dass Mutikulturalisten die Freiheit des Individuums und die Freiheit der islamischen Kultur nicht beide gleichzeitig verteidigen können, ist kein Rätsel.
Die Wahrheit ist erschreckend einfach: Ohne Religionsfreiheit gibt es keine Meinungsfreiheit, ohne Meinungsfreiheit keine Demokratie.
Pressemitteilung von Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), veröffentlicht am 16.02.2006.
Ungleichbehandlung von Christen und Muslimen in Ägypten
Was Moslems dürfen, dürfen Christen nur mit Erlaubnis des Staatsoberhauptes - christliche Kopten Bürger zweiter Klasse
Frankfurt/M. (16. Februar 2006) - Das Hamayouni-Edikt, ein Relikt aus der osmanischen Besatzung Ägyptens, manifestiert seit 150 Jahren die Ungleichbehandlung von Christen und Muslimen in Ägypten. Es verlangt bis auf den heutigen Tag ein Präsidialdekret des ägyptischen Staatspräsidenten für den Bau einer christlichen Kirche, während die Errichtung einer Moschee hingegen völlig frei erfolgen kann. Anläßlich des 150. Jahrestages der Verkündigung des Hamayouni-Ediktes vom 18. Februar 1856 fordert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) die politische und gesellschaftliche Gleichstellung der Christen in Staat und Gesellschaft, wie es Art. 40 der ägyptischen Verfassung ? Gleichheit vor dem Gesetz unabhängig von der Religion ? verlangt.
IGFM fordert Präsident Mubarak auf, die Gleichheit aller Religionen endlich sicherzustellen
Durch Weisung Nr. 291/5 hat Präsident Hosni Mubarak im Dezember letzten Jahres den Erlass etwas gemildert, wenngleich der diskriminierende Charakter des Edikt erhalten geblieben ist. Im Gegensatz zu früher dürfen nun kleinere Kirchenreparaturen ohne amtliche Genehmigung durchgeführt werden, die Genehmigung für größere müsse bei den Gouverneuren beantragt und die Anfrage innerhalb von 30 Tagen bearbeitet werden. Allerdings bliebe abzuwarten, so die IGFM, inwieweit extremistisch und antikoptisch eingestellte Gouverneure Gründe für die Verweigerung von Kirchenbauten fänden. Reparaturen und Renovierungen von Moscheen sind von einem entsprechenden behördlichen Hürdenlauf befreit. Die IGFM fordert anlässlich des Jahrestages Präsident Mubarak auf, die in Artikel 40 der ägyptischen Verfassung garantierte „Gleichheit aller vor dem Gesetz, ungeachtet u.a. der Religion“ sicherzustellen.
Diskriminierung von Christen an der Tagesordnung
Präsident Mubarak nenne zwar die Kopten in Interviews immer wieder aufgrund ihres Blutes und ihrer Herkunft Teil des ägyptischen Volkes, aber sie blieben doch bedrohte Staatsbürger 2. Klasse, so die IGFM. Von vielen staatlichen Ämtern in Armee und Polizei, an den Universitäten seien sie ausgeschlossen; aussichtslos für Christen sei es, im Medienbereich die Position des Chefredakteurs anzustreben. Bei Bewerbungen um Arbeitsstellen und Studienplätzen seien sie aufgrund der obligatorischen Angabe des religiösen Bekenntnisses von vornherein diskriminiert.
Wer vom Islam zum Christentum konvertiert wird nicht selten wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ verhaftet
Im Gegensatz zum problemlosen offiziellen Übertritt vom Christentum zum Islam würden christliche Konvertiten aus dem Islam wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ nicht selten inhaftiert. Die Grundlage der ägyptischen Rechtsprechung, die Sharia, sei mitschuld daran, dass es immer wieder zu Entführungen und Zwangsislamisierungen komme, die vom Strafrecht nicht erfasst oder geahndet würden; die diskriminierende Darstellung von Christen in den ägyptischen Medien und die vollständige Ausblendung des koptischen Anteils an der ägyptischen Geschichte habe die geistige Basis gelegt für Zerstörungen von Kirchen und Gemeindezentren durch radikale Muslims. Noch am 19. Januar 2006 wurden in Al-Odeisat südlich von Luxor bei einem Angriff auf ein christliches Gemeindezentrum zwei Kopten getötet und elf Personen verletzt.
Die aufgeheizte Stimmung durch den Karikaturenstreit könne sich an den einheimischen Christen entladen, wenn radikale Islamisten die Christen als „Stellvertreter westlichen Gedankenguts“ entdeckten und anprangerten. Die IGFM appelliert, Vernunft walten zu lassen und nicht ständig in großer medialer Aufmachung neues Öl ins Feuer zu gießen. Die Zeit heile alle Wunden, aber eben nicht mehr die der unschuldigen Opfer von Rechthaberei.
Link: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Fotos vom Trauermarsch in Stuttgart:
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